Wasser ist ein Menschenrecht und sollte nicht zur Handelsware werden, auch, wenn der Nestlé-Chef das Gegenteil behauptet. Für Peter Brabeck ist Wasser nur ein Lebensmittelstoff, eine Resource, die am besten von Geschäftsleuten gemanaged werde und deshalb wie andere auch privatisiert werden muss.
Was ist nun richtig? Eines ist sicher: Konzerne verfolgen kommerzielle Interessen.
Auch wissen wir, wie Interessenverbände die politischen Entscheidungen beeinflussen.
Was wäre, wenn Lobbyisten mal wieder auf unsere Politiker wirken und das öffentliche Gut Wasser dereguliert würde?
Aus diesem Grund habe ich gestern einen Brief an Angela Merkel und Philipp Rösler gesendet.
Wenn es auch für Sie ein Anliegen ist, dass Wasser in kommunaler Hand bleibt, können Sie der Kanzlerin hier schreiben oder zumindest meinem Artikel Ihre Stimme geben. Ob es etwas nützt, kann ich Ihnen nicht versprechen, aber es beruhigt das Gewissen, wenn man es wenigstens versucht.
http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister,
wie Ihnen bekannt ist, sind die Infrastruktursysteme für die Trinkwasserversorgung vom Steuerzahler finanziert worden. Wäre es dann nicht gerecht, wenn der Bürger ein Mitspracherecht hat, wenn es um die Umwandlung von öffentlichem Vermögen in privates Eigentum geht? Wenn das Allgemeingut Wasser durch Privatisierung zur Handelsware wird, besteht eine ernste Gefahr für die Gesundheit.
Wir wissen doch aus Erfahrung, dass es den Konzernen mehr um Gewinnmaximierung geht als um unsere Gesundheit. Denn, wenn Profite gesteigert werden sollen, muss an allen Ecken gespart werden.
Wie war das denn mit der Bahn im Hochsommer 2012? Durch ausgefallene oder funktionsunfähig gehaltene Klimaanlagen wurde die Gesundheit der Reisenden gefährdet.
Ebenso wird eine Privatisierung des Wassers dazu führen, dass die Wasserqualität durch mangelnde Wartung bzw. Erneuerung der Leitungen leidet.
Zu denken, wir könnten durch den Ausverkauf sparen, ist eine Milchmädchenrechnung. Am Ende zahlt sich der Verkauf von Allgemeingut nie aus, weil Konzerne bekanntlich ihre Ausbeute ins Ausland verlagern, und wenn dann irgend etwas schief geht, wieder nach dem Steuerzahler gerufen wird. Wie oft musste der kleine Mann, dem die Steuern vom Gehalt abgezogen wird, schon Konzerne retten, die auf Teufel komm raus produzieren und sogenannte legale aber amoralische Methoden der Steuerhinterziehung entwickeln?
Ist es daher nicht besser, gleich in das öffentliche Gut zu investieren und es nicht auszuverkaufen?
Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre wohlwollende Abwägung, damit letztendlich doch noch die Vernunft triumphieren kann.
Beste Grüße
Marianne Meyer
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